Im Luisium




Lieblich ist die Vokabel, die einem in den Sinn kommt, wenn man ins Luisium gelangt. Zum einen der Stimmung wegen, den dieser Landschaftsgarten im englischen Stil zu verbreiten weiß, zum anderen aber auch, weil die dazugehörigen Bauten so perfekt komponiert sind, dass es eine Freude ist.

Das Luisium ist nach der Gattin des Fürsten Franz benannt, die 1778 nach vierjähriger Bauzeit ihr eigenes Schlösschen zum 30. Geburtstag bekam. Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff baute ein klassizistisches Landhaus, das als meisterhaft bezeichnet werden muss. Fast ikonisch steht der elegante, helle Würfel mit dem Belvedere als Krone auf einer Anhöhe. Das Innenleben des Schlösschens ist ganz auf die frühere Besitzerin abgestimmt - feinster Stuck, Wand- und Deckengemälde, in denen es immer wieder um Tugend und Religion geht. Doch auch die hehre Dichtung, die bildenden Künste und die Musik werden verehrungswürdig dargestellt.

Im Park befindet sich u. a. ein neugotischer Gartenpavillon, auch Schlangenhaus genannt, und eine klassizistische Orangerie. Außerdem kannte man hier moderne Formen der Daseinsvorsorge, denn was an Obst und Gemüse auf den Tisch kam, das wurde im Garten angebaut. Auch ein Gestüt gab es, das in Sichtnähe errichtet und als ornamented farm in den Auen und Wiesen verstanden wurde. Ornamented farm bezeichnet die Strömung, die landwirtschaftlich genutzten Bereiche eines Anwesens ästhetisch mit den nur dekorativ genutzten Gartenbereichen zu einer Einheit zu verbinden.

Überhaupt die Sichtachsen. Vom Schloss aus in Nord-Süd-Richtung kann man bis zur Jonitzer Kirche blicken, wo sich in der Gruft unter dem Kirchturm die Grablege des Fürstenpaares befindet.

Das Luisium verstand die Namensgeberin immer auch als Ort des guten Gesprächs. So empfing Prinzessin Louise Henriette Wilhelmine zum Beispiel weitgereiste Gäste wie Johann Wolfgang von Goethe oder Alexander von Humboldt. Besonders schön ist es im Luisium an einem Sommerabend, wenn das Licht das Refugium der Zurückgezogenheit in einen goldenen Ton taucht. Gehen Sie auf Spurensuche und entdecken Sie den herrlichen Bestand alter Gehölze und Pflanzen wie Buchen, Eichen, Kastanien und Linden aber auchTulpen- und Maulbeerbaum sowie Knabenkraut, Zweiblatt und Goldregen.

Zu jeder Jahreszeit hat das Luisium seinen ganz eigenen Charme.
Überzeugen Sie sich selbst.

(Auszug aus DESSAU ENTDECKEN/LANDSCHAFT, Reisebegleiter für Dessau und Umgebung, Herausgeber: Stadt Dessau-Roßlau)
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